In den Ferien habe ich das günstige Wetter und die freie Zeit genutzt um die Weitwanderung auf der Via Francigena weiter zu gehen. Start war Aigle, wo ich die letzte Etappe beendet hatte. Später überschritt ich die Kantonsgrenze zwischen Waadtland und Wallis und kam durch die grossen Orte St-Maurice und Martigny am Rhoneknie. Ab Martigny ging es bergauf Richtung Pays du St-Bernard, teilweise auf Höhenwegen, die gut gekennzeichnet waren. Ausser im Engpass Les Trappistes an der wilden Dranse entlang gab es viele umgestürzte Bäume und Schuttkegeln in Wasserrinnen, sowie mit Steinen ergänzte Pfade, die viel Trittsicherheit abverlangten. So musste ich am sehr steilen Hang klettern und mich über grosse Steine hochziehen oder runterlassen. Auch war der Wanderweg wohl streckenweise nicht mehr am Ort wie auf der Wanderkarte eingezeichnet. Mir wurde wieder bewusst wie sehr Wind, Regen, Schnee und andere Kräfte am Berg arbeiten und für den Menschen etwas Unberechenbares haben. Ich war froh als ich im Dorf Sembrancher gut angekommen war, denn es kündigte sich ein Wetterwechsel an, der sich später in Gewittern entlud. Deshalb beendete ich die Tagesetappe etwas früher und machte den Rest am nächstmöglichen Tag als das Tief mit der Regenfront vorüber war. Die kurze Bergwanderung hinauf nach Orsières war wunderbar, weil teils im Wald, teils über schöne Matten. Dabei konnte ich einige Kilometer auf dem Napoleonweg wandern. Ein besonderes Gefühl auf historischen Wegen unterwegs zu sein, die schon so viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen begangen haben. Was diese Pfade alles erzählen könnten? Nun fehlen noch zwei Tagesmärsche bis zu meinem grossen Ziel. Ich freue mich!
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